Qualitätskontrolle bei Flaschenkorken
Naturkorken werden seit Jahrhunderten als Flaschen- und Behälterverschluss verwendet. Heute werden Naturkorken hauptsächlich als Verschluss für Wein und Sekt, aber auch für Spirituosen, edlen Essig und Öl eingesetzt.
Durch Jahrzehnte lange Kontakte zu unseren Partnern in Portugal haben wir die Möglichkeit, unsere Qualitätsvorstellungen schon dort greifen zu lassen. Die Auswahl des Korkholzes ist von entscheidender Bedeutung. Ein guter Kork kann schließlich nur aus einem gutem Rohmaterial gewonnen werden. Alle Versuche der letzten Zeit haben gezeigt, dass aus einem minderwertigem Rohmaterial niemals ein guter Kork werden kann.
© DKV; APCOR/Granotec © DKV; APCOR/CTCOR © DKV; APCOR/CTCOR
Nach umfangreichen qualitätssichernden Maßnahmen bei unseren Partnern steht die Qualitätskontrolle nach den Grundlagen und Vorgaben des Standardprüfverfahrens der „Geisenheimer Testmethoden” in unserem Haus an erster Stelle. Im Einzelnen sind dies folgende Prüfparameter:
- Sortierung gemäß Referenzmuster
- Überprüfung der Stückzahl der bezogenen Chargen
- visuelle Kontrolle – mögliche Fehler wie tiefe Risse, Fraßgänge, Verholzungen
- Korkdimension – Prüfung von Länge und Durchmesser
- sensorische Prüfung – Test mit Schraubdeckelgläser ob die Korken geschmacksneutral oder evtl. einen Fehlgeschmack an den Wein abgeben
- Gewicht – gibt Hinweise auf die Homogenität der Liefercharge
- Feuchtigkeit – mittels Laborwaage und Aquaboy, Einfluss; auf Elastizität und mikrobiologische Stabilität der Korken
- Kapillarität – Prüfung ob die Korkoberfläche weinabweisend oder weinanziehend ist
- Runzeltest – Prüfung der Holzstruktur
- Kontrolle der Beständigkeit der Waschung
- TCA-Prüfung – Prüfung auf Trichloranisolgehalt, interner Grenzwert 3 ng/l
Selbstverständlich ist die Identität der Korkchargen nachvollziebar. Auf jedem Korken vermerken wir unsere internen Nummern und Buchstaben.
Gehen Sie auf Nummer sicher!
Wir empfehlen die Beachtung der Geisenheimer Testmethoden.
Teil 2: „Vorschriften für die Handhabung und Verarbeitung von Naturkorken durch die Weinwirtschaft.“
- Die Flaschen: Sind sie normgerecht? Prüfen Sie die Flaschen vor der Abfüllung durch Stichproben: Nennvolumen / Randvollvolumen / Herstellerangabe zur Füllhöhe.
- Die Korken: Alles in Ordnung? Fachgerechte Aufbewahrung der verschlossenen Säcke. Prüfung der Lieferung (Aufdruck, Dimensionen, Mustervergleich).
- Die Korkmaschine: Korrekt eingestellt? Funktionsprüfung (korrekte Kompression der Korken auf 15,8 mm) Lauf des Korken durch die Maschine: Vermeidung von Beschädigung, Verformung, Quetschfalten. Korrekte Zentrierung der Flasche – sonst Beschädigung am unteren Korkenrand.
Achtung: für Kunststoff-Verschlüsse gelten unter Umständen andere technische Bestimmungen. - Füllhöhe und Fülltemperatur: Ganz wichtig! Nicht zu kühl füllen (Idealtemperatur 15 bis 20 °C) Kontrolle der Füllhöhe: Bei 20 °C muss zwischen Korken und Wein ein Leerraum vom mindestens 10, besser 15 mm bleiben. Denn: Bei einer Erwärmung dehnt sich der Wein um ca. 0,3 ml pro 1 °C aus. Dadurch verkleinert sich der Leerraum um jeweils 1 mm.
- Das Verkorken: Den Gegendruck reduzieren! Kopfraumüberschichtung mit Kohlensäure (CO2) oder Evakuierung des Kopfraumes.
- Wenn der Korken „drin“ ist: Ruhe bewahren! Flaschen nicht direkt nach dem Verschließen umlegen, damit der Korken seine Form zurückgewinnen kann: Standzeit mindestens 5 Minuten nach dem Verkorken. Das Ausläufer-Risiko ist sonst zu groß.
- Die Lagerung: Stimmt das Klima? Die Weinflaschen möglichst schnell einlagern. Einfluss von Wärme vermeiden. Wein in geschlossenen Räumen lagern, um Korkmottenschäden zu vermeiden. Diese Handhabungs- und Verarbeitungs-Vorschriften entsprechen dem aktuellen Stand der Technik und dem marktüblichen Angebot an Maschinen und Geräten. In Ihrem eigenen Interesse und zur Vermeidung von unliebsamen Reklamationen (z.B. Ausläufer) empfehlen wir Ihnen mit Nachdruck, dieses 7-Punkte-Programm. Vor jeder Abfüllung durchzugehen. Sollten Sie mit einem gewerblichen Lohnabfüller arbeiten, geben Sie Ihm dieses Blatt unter allen Umständen selbst in die Hand.